Fünfzehn Jahre lang war sie verheiratet. „Glücklich“, schiebt Annette Meisl nach. „Und absolut treu. Ich dachte, wir wer- den zusammen alt.“ Man kann sich also vorstellen, wie es der 39-Jährigen geht, als sie vor fünf Jahren erfährt, dass ihr Mann sie mit der Schwester ihrer besten Freundin betrügt: „Das war schlimm.“
Die Kölnerin macht
kurzen Prozess. „Ich packte meine Tasche, zog aus und beschloss, mich nie wieder von einem einzigen Mann abhängig zu machen.“ Vier Wochen später hat sie einen Plan:
„Ich wollte mir fünf Liebhaber
gleichzeitig nehmen und erforschen, ob ich Sex und Liebe
trennen kann.“ Ihr „Team“ baut sie sich langsam auf. Mann eins trifft sie im Hotel. „Ich sollte für eine Freundin einen Künslter aus Amerika abholen.
Er kam auf mich
zu und küsste mich auf den Mund. Ein irrer Start.“
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„Das Projekt hat mein Selbstbewusstsein gestärkt“
Jedem der 30- bis 45-Jährigen sagt sie
am Anfang, dass er nicht der
Einzige ist, sondern Teil eines Projektes. Um untereinander nie- manden zu enttarnen, speichert Annette die Liebhaber im Handy
unter „Meditation“ oder „Friseur“
ab – nicht mit Namen.
Einer will sie ganz gewinnen und zur Treue bekehren. In ihn und zwei weitere Männer hat sich Annette verliebt. „Trotzdem genoss
ich weiter den Sex mit den
anderen. Ich wollte Spaß,
denn ich merkte, dass ich durchaus Liebe und Sex trennen kann.“
Zwei
Jahre lang dauert
ihr Projekt – die Zigarrenhändlerin versucht, jeden Mann alle zwei Wochen
zu trennen. „Aber lustvoll, nicht nach Kalender! Es war wie eine Therapie für mich. Ich
verdaute meinen Liebeskummer, lernte viel über
mich – und tankte Selbstbewusstsein.“
Und sie hatte tollen Sex …
Das polygame Leben führt
Annette fort. „Respekt und Gefühl
sind dabei.“ Wie viele
Männer es aktuell in ihrem Leben gibt? Sie grins. „Ich genieße und schweige.“
Jana Hensc
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